»Fakten, Fakten, Fakten!«, lautet der Leitsatz seriöser Journalisten. Manch ein Kollege aus der Journaille sieht das jedoch entspannter. So auch ein im Norden der Nation gestrandeter Kolumnist aus Stuttgart, der über den spektakulären Tod eines Hamburger Politikers berichtet. Eine Mordsstory, wie er (heraus)findet …
»Da er trotz seiner chronischen Rhinitis einen genialen Riecher für gesellschaftlich relevante Ereignisse und deren Behandlung in der Presse hatte, kannte er sich nach zwei Wochen aus. Er durchschaute, wofür andere ein Leben brauchten: dass in Hamburg nämlich nichts los war. Überhaupt nichts. Die Hansestadt strotzte vor satter Langeweile, und Winterhalter war das recht.«
Vergessen sind Bob Woodward und Carl Bernstein von der Washington Post, hier kommt Udo Winterhalter! Anfangs noch verschnupft über die Verbannung als Nordlicht-Korrespondent einer schwäbischen Postille, sticht der unterforderte Pollenmagnet im Zuge seiner fantasiegetriebenen Recherchen in ein politisch geladenes Wespennest: Während der Revolutionsfeier der Freisinnigen Partei Deutschlands (FDP ... nein, FPD, oder PDF? Egal, die Liberalen halt) wird die Parteispitze mittels Mord gekappt. Udo hält den Hauptverdächtigen, einen Migranten mit zwielichtiger Vergangenheit, für unschuldig und beginnt, in dem Fall zu recherchieren – mit vollem Körpereinsatz, denn die Wahrheit fällt schließlich nicht einfach so vom Himmel!
Das tut indes ein rechtsliberaler Visionär während einer Ballonfahrt. »Selbstmord«, titeln die fixen Kollegen. Udo aber ist mal wieder anderer Meinung. Längst wittert er eine politische Verschwörung höchsten Ausmaßes, die Watergate wie eine Provinzposse dastehen lässt.
Ob es die Wahrheit am Ende auf die Titelseite schafft, ist fraglich. Eins aber ist sicher: Was in der Zeitung steht, stimmt. Stimmt’s?
»Sturzflug« ist der zehnte Band der Kurzkrimi-Reihe hey! shorties – ein Fall für sich!