Kennzeichen der dritten Phase der Frauenbewegung sind die Erzählungen und Prosaskizzen von Ursula Erler. ... Hier werden ideologische Verhärtungen eines Denkens in Rollen und Anti-Rollen aufgelöst zugunsten jener Offenheit eines "Probehandelns und Probedenkens", das nicht absieht, wo es anlangen wird.
Um dieser Offenheit willen erzählt Ursula Erler. Ihr Schreiben wird von dem Pathos der Botschaft getragen, die Frau müsse durch die lesbische und heterosexuelle Liebe gleichermaßen hindurchgehen, um jenseits davon jene Zärtlichkeit zu finden, die unteilbar und total sei, "in der alles nicht mehr zählte: Geschlecht und Alter, Schönheit und nicht mehr Schönheit". In der Utopie des Hermaphroditen ist die Hoffnung aufgehoben,"die Geschichte von Mann und Frau müsse doch endlich anfangen".