Das Buch "Vorbild Hannah Arendt: Aktive Politik gegen den Hass" gibt Antworten auf zwei drängende Probleme unserer Zeit.:
1. Wie ist es möglich, den Konsens der Nachkriegszeit, nie wieder Nazis zu wählen, zu erneuern?
2. Was müsste die Politik heute tun, um die Bevölkerung resilienter gegen extremistische Verführungen zu machen?
Daraus ist ein Text entstanden, der drei Teile hat.
Im ersten Teil geht es darum das, was nach Hannah Arendt das ist, was nie hätte geschehen dürfen, rauszuarbeiten. Vier Säulen des Hasses sind dabei zu unterscheiden: Totale Herrschaft, Imperialismus, Rassismus und Antisemitismus. Heute immer noch besonders interessant ist ihre Grundannahme, dass Einsamkeit/Verlassenheit eine wichtige Voraussetzung für die Abwanderung zu nicht-demokratischen Politikmodellen ist. Wenn Hannah Arendt damit richtig liegt, muss das Konsequenzen für die aktuelle Politik haben.
Im zweiten Teil werden Elemente einer Gegenstrategie vorgestellt. Dabei geht es um ein neues Verständnis von Politik, nicht als Herrschafts- und Machtverhältnis, sondern als sozialer Selbstzweck von freien Menschen. Diese Revitalisierung des Politischen schließt auch ein, das Problem der Verlassenheit, der unpolitischen Weltlosigkeit, durch ein aktives In-der-Welt-zuhause-seins zu ersetzen. Im dritten Teil stellt Ulrich Gierse seine Ergebnisse für eine anti-totalitäre Politik, die sich aus den Analysen Hannah Arendts ergibt, vor.