«Eine Autorin, die wunderbar abseitige Ideen hat und sich noch bis in die allerletzte abgeknickte Hirnwindung ihrer Figuren hineinfühlen kann.»
Angela Wittmann, Brigitte
Volksdorf ist ein gutbürgerlicher Stadtteil im Nordosten Hamburgs, idyllisch und grün. In schmucken Einfamilienhäusern leben die Gewinner unserer Gesellschaft und bereiten die Zukunft ihrer Kinder, der nächsten Siegergeneration, liebevoll, homöopathisch, ökologisch und ganzheitlich vor. Aber so ein Viertel kann man auch als «Spießerfreigelände» sehen, so wie Joshua, jugendlicher Punk und Anarchist. Die alternde Klara Voss hingegen, tapfer gegen ihre Demenz ankämpfend, liebt das dörfliche Ambiente dieses Vororts.
In ihrem vierten Roman zeichnet Tina Uebel das Bild eines scheinbar gediegenen Mikrokosmos und seiner Bewohner, der Fluchtrituale und Schutzmechanismen, die zuschnappen, wenn sich das Leben dort als weitaus unheiler entpuppt, als das Selbstverständnis der Menschen und ihre soziale Großwetterlage vermuten lassen. Aus wechselnden Perspektiven, aus der Sicht von Jugendlichen und ihren Eltern und Großeltern, Lehrern und Schülern, Mächtigen und Ohnmächtigen, setzt sich in diesem spannenden und meisterhaft komponierten Roman Stück für Stück die ebenso berührende wie empörende Geschichte eines Skandals zusammen. Komisch, grotesk, mit Sarkasmus und Mitgefühl und in immer wieder neuen Tonlagen erzählt Tina Uebel von der oft vergeblichen Suche nach dem Glück oder wenigstens einem Ausweg.
1 Kommentar zu „Last Exit Volksdorf“
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