Felix Hasenmeister hat sich eingeschlossen. Der talentierte Violinist verlässt seine Übezelle im Konservatorium nicht mehr. Er ist von seinem Abschlusskonzert geflohen. Die Gründe reichen weit zurück, zu seinen Lehrern, seiner abwesenden Mutter, vor allem einer bedrohlich-grotesken Vaterfigur. Doch Felix wird gesucht: Seine Geliebte Carla durchkämmt die Nacht nach ihm und schickt wütende Kurznachrichten in sein selbst gewähltes Exil. Stückweise wird Hasenmeisters Werdegang vom Geigenschüler zum vielversprechenden Konzertsolisten geschildert, dazu sein ambivalentes Verhältnis zur Musik, zu seinem Instrument und auch zu Carla. Unweigerlich wird der Leser immer stärker in den Bann des Ich-Erzählers gezogen, der zwischen Wirklichkeit und Wahn zu mäandrieren scheint. »Hasenmeister« changiert zwischen großem Drama und tiefschwarzer Komik, ist wortmächtig erzählt und virtuos komponiert.