Was ist das für ein Land, in dem schon das Flippern ein Verbrechen ist?
Crocutanien, ein totalitärer Staat am Rande Europas, versinkt im Chaos. Mittendrin: ein junger Rennradfahrer, der lernt, nicht aufzugeben, auch wenn es scheinbar nichts mehr zu gewinnen gibt. Scharfsichtig, knallhart und mit einzigartigem Witz erzählt Tijan Sila von der Macht und Ohnmacht des Einzelnen in einem amoralischen System und von der revolutionären Kraft des Flipperns.
Es sind finstere Zeiten, in denen der sechzehnjährige Ambrosio, der später unter dem Spitznamen »Goldener« zur Rennradlegende wird, seine Karriere beginnt. Das Land Crocutanien ist gezeichnet von Jahrzehnten der totalen Abschottung und fest in der Hand der spiroistischen Partei. Diese versucht mit immer brutaleren Methoden, die rebellierenden Jugendbanden und spiroistischen Splittergruppen zu bekämpfen. Ambrosio, der eigentlich genug damit zu tun hat, mit seiner Freundin Betty die ersten sexuellen Erfahrungen zu machen und von Wettkämpfen im Ausland zu träumen, wird von den Schergen des Regimes verhört und verprügelt. Alles nur, weil er ein neues Hobby für sich entdeckt hat: das Flippern.Von einem Tag auf den anderen werden die Spielautomaten als gesinnungsfeindlich eingestuft und verboten. Als sein Trainer flieht und das Sportinternat, in dem er lebt, von linientreuen Turnern und Balletttänzern bevölkert wird, gerät er mehr und mehr unter Druck. Eine Geschichte, wie nur Tijan Sila sie zu erzählen vermag: abgründig, berührend, voller Humor und grandioser literarischer Kraft.