Diese Erinnerungen eines Dichters sind ein dichterisches Werk. Es läßt sich schwer einordnen, erlaubt keinen Vergleich. Ein Alterswerk, gewiß, aber nirgends ist hier Abgeklärtheit oder müder Nachklang; Besinnung und Selbstprüfung haben zu einer Verjüngung des Temperaments und zu einer erstaunlichen Erneuerung der sprachlichen, kompositorischen und gestalterischen Mittel geführt.
Tibor Déry legt Rechenschaft ab, er hält Gericht, über sich und die anderen, über die Zeit. Die Anklage ist unüberhörbar, auch die Verteidigung. Der Dichter am Plattensee erkennt und bekennt. Er fällt kein Urteil. Es gibt kein Urteil.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)