Finden statt erfinden – mit diesem schriftstellerischen Prinzip glaubte sich Thomas Mann in bester Gesellschaft und berief sich dabei auf Shakespeare, Goethe, Schiller, Turgenjew und Wagner. Dass ihm seine Technik, lebende Vorbilder zu porträtieren, nicht nur Freunde verschaffte, kalkulierte er ein. Doch als er mit dem Skandalautor Bilse auf die gleiche Stufe gestellt wurde und sich als Verfasser von Schlüsselromanen diffamiert sah, war der Moment für eine Abrechnung mit den Kritikern gekommen. Spitzfindig, spitzzüngig und nicht ohne religiöses Pathos erläuterte er sein künstlerisches Selbstverständnis. Diejenigen, die sich durch die Darstellung in seinen Werken persönlich beleidigt fühlten, wies er in ihre Schranken: »Nicht von euch ist die Rede, gar niemals, seid des nun getröstet, sondern von mir, von mir…«