Der Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA prägte die Weltpolitik
während fast eines halben Jahrhunderts. In der neutralen Schweiz, die fest auf
der Seite des Westens stand, war dieser Krieg kälter als anderswo. Der Feind,
der mit Atombomben drohte und die Schweiz kommunistisch zu unterwandern
suchte, sass in Moskau. Die Folgen dieser Imagination waren: ein rabiater
Antikommunismus, ein ausgreifender Staatsschutz, die allumfassende Vorbereitung
auf einen Atomkrieg und die Entwicklung eigener Atomwaffen. Kaum ein
anderes Land lebte den Kalten Krieg so intensiv wie die Schweiz.
Thomas Buombergers Studie schildert erstmals, wie sich der Konflikt der Supermächte
auf die Schweizer Politik und Gesellschaft auswirkte. Seine Mentalitätsgeschichte
lässt die Stimmung der Zeit anhand vieler Beispiele aufleben und
zeigt, wieso sich die Schweiz während Jahrzehnten in einem Zustand der Paranoia
befand.