Aufstieg und Fall der Erb-Familie - spannend und realistisch erzählt.
Dass die Realität manchmal die besten Drehbücher schreibt, zeigt die Pleite der Erb-Gruppe aus Winterthur, einer der spektakulärsten Firmenzusammenbrüche der Schweizer Nachkriegsgeschichte. Der Aufstieg des Schweizer Vorzeige-Unternehmens begann, als der Metallarbeiter Hugo Erb seinem Vater eine schwächelnde Autowerkstatt abkaufte. Mit Geschick und Fleiß baute er diese zu einem Konzern mit fast 3,2 Milliarden Euro Jahresumsatz aus. Kurz nach Erbs Tod brach das inzwischen von den Söhnen Rolf und Christian geleitete Unternehmen im Dezember 2003 zusammen. Die Ursachen für den Firmenzusammenbruch sind das Fehlen von zeitgemäßen Managementstrukturen, misslungene Spekulationen, die Gutgläubigkeit und Naivität der Banken sowie eine übertriebene Geheimnistuerei der Erb-Familie. Den Crash verursachte letztlich die Beteiligung an der Kölner Immobilienfirma CBB. Insgesamt flossen in den letzten Jahren 800 Millionen Euro aus der Erb-Gruppe in dieses hoch verschuldete Unternehmen, das nach der Wende vor allem in Immobilien im Osten Deutschlands und Berlin investierte. Thomas Buomberger zeigt, wie die allein agierenden Erbs mit riskanten Anlagen und Devisenspekulationen ihr blühendes Unternehmen in den Abgrund trieben. Aufgrund von Aussagen aus dem nächsten Umfeld und brisanten Dokumenten kommt die Tragik dieser Firmenpleite auf besonders drastische Weise zum Ausdruck.
Thomas Buomberger, 1952 geboren, ist promovierter Historiker. Er arbeitete unter anderem in verschiedenen Funktionen beim Schweizer Fernsehen DRS und ist heute als Journalist für diverse Printmedien und als freier Autor tätig.