Martin Stauber, ein nicht minder begabter Freund des Astronomen und Mathematikers Johannes Kepler, ist von frühester Jugend von allem Lebendigen fasziniert. Mit Feuereifer und unendlicher Geduld erforscht er Tier- und Pflanzenwelt. Seine vergleichenden Untersuchungen lassen ihn dabei mehr und mehr an eine langsame Entwicklung allen Lebens glauben. Doch seine Arbeit bereitet ihm mehr als einmal große Schwierigkeiten und bringt ihn bei Lehrern und Professoren in Verruf. In einer Zeit, da ein Großteil der Macht bei der Kirche liegt, und in der immer wieder Kritiker und Andersdenkende auf dem Scheiterhaufen enden, kann er auf kein Verständnis für seine Erkundungen hoffen. So ist ihm auch der Feuertod seines Vorbildes Giordano Bruno eine Warnung und bald wagt er es nur noch mit wenigen Menschen über seine Erkenntnisse zu reden. Doch anders als Kepler, der zeit seines Lebens zwischen allen Stühlen sitzt und trotz aller Anerkennung, die ihm zweifelsohne zuteilwird, ein Leben in finanzieller Not führt, arrangiert sich Stauber mit der alles beherrschenden Kirche und tritt als kleiner Gemeindepfarrer in deren Dienst. Die Widersprüche, die sich zwischen seinen Forschungen und seinem Beruf auftun, verursachen in ihm allerdings einen immer tiefer werdenden Spalt. Viele Jahre unermüdlicher Forschung gehen ins Land, ehe er Frieden mit seinen Erkenntnissen und seinem Beruf machen kann. Doch dann verändert der Beginn des Dreißigjährigen Krieges alles, und nichts ist mehr wie es einst gewesen war…