Nach dem 1836 erschienenen Buch 'La Morte Amoureuse' (die liebende Untote) von Théophile Gautier. Lafcadio Hearn hat dieses Werk unter dem Titel 'Clarimonde' vom Französischen ins Englische übertragen und im Jahre 1908 erneut veröffentlicht. Letztere Version liegt der Übersetzung zugrunde.
Der Vampir, ein ungeklärter Begriff aus dem slawischen Sprachraum, ist keine literarische Erfindung, sondern hat seinen Ursprung im Volksglauben in Sagen und Märchen unterschiedlicher Kulturkreise. Bereits aus der Antike sind blutsaugende Wesen in vielen Religionen bekannt.
Die Vampirgeschichten der Neuzeit, in unseren Breiten vornehmlich ab dem 19. Jahrhundert entstanden, dienen dagegen häufig als Projektion für menschliche Urängste und für geheime und unterdrückte sexuelle Wünsche. Man findet starke erotische Elemente, welche die Reglementierung von Sexualität durch religiöse und gesellschaftliche Moralvorstellungen außer Kraft setzen und somit ein Ventil für sexuelle Fantasien darstellen.
Unsere Clarimonde verführt einen Priester namens Romuald, das Buch reflektiert aber zugleich die allgemeinen sexuellen Zwänge. Sie war eine Vorläuferin der Carmilla von Sheridan Le Fanu, der im Jahre 1872 eine lesbische Vampirin schuf. Aus diesen und anderen blutsaugenden Verführerinnen des Grauens wurden Objekte der Begierde, die in der Literatur und im Kino nicht mehr wegzudenken sind.