Dalia wächst in Bethlehem auf, wo sie in ein deutsches Internat kommt, weil ihren Eltern das Geld für eine warme Mahlzeit am Tag fehlt. Nach dem Abitur fliegt sie mit einem Stipendium nach Deutschland, um durch Bildung den sozialen Aufstieg zu erringen. Das Medizinstudium in Heidelberg soll der Schlüssel zu allem Glück sein, das sie sich erträumt hat. Schnell schaukelt sie im Meer ihres Lebens: Mal fröhlich auf hohen Wellen reitend und mal um Luft schnappend nach einem tiefen Fall. Als ihre Eltern in die USA auswandern, sie das Recht auf die Rückkehr in ihre Heimat verliert und sie zur selben Zeit das medizinische Vorexamen nicht besteht, bricht ihre Welt zusammen. Wie geht es weiter?
"Es scheint unsere Zeit zu sein, und doch ist es wohl alle Zeit so gewesen, dass Menschen aus den verschiedensten Gründen ihr angestammtes Gebiet verlassen, sehr oft verlassen müssen. Theodora Kiraz, eine christliche Palästinenserin, erzählt die Geschichte Dalias zu einer Zeit, als die Auseinandersetzung zwischen Israel und den Palästinensern wieder eskaliert. Die Geschichte Dalias ist die Geschichte einer Entwurzelung und die manchmal verzweifelte Suche nach einem Boden, in dem die Wurzeln wieder anwachsen können. Den nicht immer leichten, manchmal sehr schmerzhaften Weg in eine neue Heimat, in eine neue Sprache, eine neue Kultur, in anfangs oft unverständliche Verhaltensweisen, zeichnet Theodora Kiraz feinfühlig nach."
MATTHIAS BRONISCH
Schriftsteller und Kunsthistoriker