Veronica - manchmal auch Veronika - ist eine kurze Novelle von Theodor Storm, die zu seinen unbekannteren aber nichtsdestotrotz sehr lesenswerten Werken gehört.
Reinlesen:
Es war zu Anfang April, am Tage vor Palmsonntag. Die milden Strahlen der schon tief stehenden Sonne beschienen das junge Grün an der Seite des Weges, der an einer Berglehne allmählich abwärts führte. Auf demselben ging in diesem Augenblick einer der angesehensten Advokaten der Stadt, ein Mann mittleren Alters, mit ruhigen aber ausgeprägten Zügen, gemächlichen Schrittes, nur mitunter ein Wort mit dem neben ihm gehenden Schreiber wechselnd. Das Ziel ihrer Wanderung war eine unfern belegene Wassermühle, deren durch Alter und Krankheit geplagter Besitzer dieselbe seinem Sohne kontraktlich überlassen wollte.