Berlin 1888. Zwischen den Familien Treibel und Schmidt bestehen freundschaftliche Bande. Insbesondere Frau Jenny Treibel, Ehefrau des Kommerzienrats, schwärmt für Professor Schmidt, ihren alten Vertrauten, und dessen Bildung. Dieser lebt mit seiner Familie jedoch – im Gegensatz zu den Treibels – in bescheidenen Verhältnissen. Als Corinna, Schmidts Tochter, Jennys Sohn Leopold heiraten möchte, verhindert die standesbewusste Jenny dies – trotz aller freundschaftlicher Beziehungen. Großbürgertum und Bildungsbürgertum sind eben nicht dasselbe…
Fontane wirft in diesem Klassiker der deutschen Literatur einen ironischen Blick auf die Berliner Gesellschaft der Gründerzeit. Herr und Frau Kommerzienrat Treibel, letztere eine geborene Bürstenbinder, sind Prototypen der von Fontane verachteten Bourgeoisie. Während vordergründig eine eher einfache, weitgehend in Form von Dialogen gehaltene Geschichte erzählt wird, werden hintergründig die Motive und Werte des Bürgertums in der wilhelminischen Zeit auf humoristische Weise hinterfragt.