"Die singt wie der Berliner Spatz, unbekümmert, frech", sagte Kurt Tucholsky über die Kabarettkönigin Claire Waldoff. Aus einer kinderreichen Familie stammend, wollte die gebürtige Gelsenkirchenerin eigentlich Ärztin werden. Doch dafür reichte das Geld nicht, so entdeckte sie die Bühne für sich. Bis heute gilt "die Waldoff" als Ikone der Zwanzigerjahre, mit ihrer Lebensliebe Olly von Roeder wurde sie zum Mittelpunkt der lesbischen Szene in Berlin. Sie war eng befreundet mit Zille und Ringelnatz, stand mit der noch unbekannten Marlene Dietrich auf der Bühne, Generationen sangen ihre Lieder. Atmosphärisch dicht schreibt Sylvia Roth über das Leben dieser außergewöhnlichen Frau: Claire Waldoff war emanzipierte Draufgängerin, verwegene Bohème-Natur und ein Original mit unerschrocken starker Stimme.
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