Das erste Mal fuhr ich, weil meine Freundin zur Feldforschung aufbrach; das zweite Mal, weil ich für drei Monate in der Bibliothek des Goethe-Instituts arbeitete, beim dritten Indienbesuch machten wir Urlaub.
Seitdem sind weitere Urlaube, Reisen zu Hochzeiten und Feldforschungsaufenthalte hinzugekommen und die Faszination Indiens hat nicht abgenommen.
Um Familie und Freunde daheim über die Erlebnisse auf dem Laufenden zu halten, entstand ein Blog, und aus ihm dieses Buch.
Die kleinen Geschichten – Miniaturen vergleichbar – erzählen von Erlebnissen in Indien, die komisch, unterhaltsam und auch überraschend waren.
Indien ist ein aufregendes Land mit den unglaublichsten Gegensätzen. Die Mitte zwischen zwei Dingen läßt sich hier nicht wirklich denken: Slums und ungeheure Armut –daneben Prunkbauten und Reichtum; neben Menschen, die auf der Straße vegetieren, tragen anderen ihren teuren Schmuck spazieren. Müll, Dreck und dennoch – guckt man aus dem 11. Stock eines Hochhauses auf New Delhi, so sieht man vor lauter Bäumen kaum Häuser.
Immer wenn Inder mich fragen, wie es mir in Indien gefällt, muß ich überlegen, denn es gibt kaum etwas, das mich ungeteilt für dieses Land einnimmt.
Dennoch stelle ich am Ende jeden Gesprächs fest: Ich will wiederkommen. Ich weiß nicht wieso, aber so ist dieses Land eben: Man kriegt nicht genug davon.
Sven j. Olsson