Der öffentliche Raum wurde in der Linguistik lange als ein Kontextfaktor („Öffentlichkeit“) betrachtet, der zu einer binären pragmatischen Charakterisierung von Kommunikaten beiträgt. Im Zuge der Linguistic Landscape-Forschung wird der öffentliche Raum jedoch als zentrale Gestaltungsressource für Sprache und Kommunikation neu definiert. Dies hat weitreichende Konsequenzen für die Parametrisierung von Kommunikationsformen und Textsorten; traditionelle Kommunikationsformen sowie Textsorten verändern sich, neue entstehen, neue Kommunikationskonstellationen bilden sich heraus und Kommunikate werden zunehmend multimodal komplexer. Dieser Band aus den Perspektiven Germanistischer Linguistik greift diese Aspekte auf, indem er sich Kommunikationsformen und Textsorten im öffentlichen Raum sowie unterschiedlichen Ausprägungen der Textsortenvernetzung aus verschiedenen theoretischen und empirisch-methodischen Zugängen widmet.