Der Ruf ist alt: Ich will mich ändern! Aber welche Anteile am Menschen sind überhaupt formbar? Welche entziehen sich jeder Umgestaltung?
Einige schränken ihre Veränderungsmöglichkeiten voreilig ein: "Das passt nicht mehr zu mir!" Andere glauben fälschlicherweise, ihnen sei eine bleibende Veränderung gelungen, "Ich bin wie neugeboren!" bis sie - im Stress - von Rückfällen überrascht werden.
Die Erzählung folgt einem eher beiläufig begonnenen Gespräch zwischen dem Teilnehmer einer Fachtagung zum Thema Autismus und seiner früheren Ausbilderin. Das Gespräch endet im Zusammenbruch des Mannes, als ihm seine traumatisierenden Erfahrungen - zu einem Bild verdichtet - bewusst werden.
Ausgangspunkt war die Überwindung eines Verhaltens, das den Mann selbst so störte, dass er es endlich mit Unterstützung seiner Ausbilderin loswerden wollte. Dem Gespräch gelingt die Aufdeckung einer hilfreichen Erkenntnis, ohne dass damit entschieden wäre, ob eine dauerhafte Veränderung seines Verhaltens erreicht wurde - oder jemals erreicht werden kann...
Die Gründe, am Erfolg zu zweifeln, sind bekannt. Der Vorsatz, ein störendes Verhalten zu ändern, tritt gegen innere Widerstände an. Lästige Gewohnheiten oder ein bislang nützliches Vorgehen, das nicht mehr taugt, sind dabei schwierige, aber bezwingbare Hürden.
Anders scheint es bei traumatisierenden Erfahrungen zu sein, die sich in kaum noch erreichbaren Tiefen festsetzen. Hier scheint das Leben unwiederbringlich aus den Fugen. Das eigene Verhalten entzieht sich der Kontrolle und wirkt fremdgesteuert.
Die Erzählung fragt in aller Eindringlichkeit, Härte und Zuwendung nach den Grenzen jeder Verhaltensänderung; sie muss auf Antworten verzichten.