Die Wissenschaftstheorie ist eine philosophische Betrachtung der empirischen Wissenschaften. Sie erforscht die Methode dieser Wissenschaften und analysiert ihren Wahrheitsanspruch. Die methodischen Betrachtungen dienen einer Schärfung der Vorgehensweise der Wissenschaften. Die Analysen des Wahrheitsanspruchs zeigen die Möglichkeiten und die Grenzen der Reichweite der empirischen Wissenschaften auf. Die philosophische Position des Positivismus behauptet, alle wissenschaftliche Erkenntnis müsse ausschließlich auf Beobachtungen und logischen Schlussfolgerungen beruhen. Es zeigt sich aber, dass dieser Anspruch nicht eingelöst werden kann. Die Beobachtungen sind in der Erkenntnis der Naturwissenschaften immer mit Theorien verflochten und diese bleiben hypothetisch. In der Praxis der wissenschaftlichen Forschung spielt weniger die logische Frage nach der Wahrheit von Theorien eine Rolle als vielmehr ihre Tauglichkeit, im Rahmen eines Forschungsprogrammes neue weiterführende Fragestellungen aufzuwerfen. Daraus ergibt sich die philosophische Fragestellung, ob Wissenschaft überhaupt den Anspruch erheben kann, Wahrheit zu erkennen.