Sie schnatterten durcheinander und begannen im Logis und in der Kajütte zu suchen. Robert horchte angestrengt. »Der Junge ist's, den sie nicht finden können,« sagte van Swieten. »Ich wollte wünschen, daß er entkäme.« Es rann heiß und kalt durch Roberts Adern. Auf dem Bündel alter Segel, das er sich hinter der Kombüse zum Lager eingerichtet, war er bis jetzt den Blicken der Räuber entgangen, aber wie lange währte es, bis man ihn entdeckt hatte und mit den Genossen, an allen Gliedern gefesselt, in das Boot schaffte? Hier galt kein Zaudern. Auf der Insel fand sich alles, was man für mehrere Wochen zum Lebensunterhalt brauchte, an Bord dagegen wartete seiner die Gefangenschaft einer Verbrecherbande, und sehr wahrscheinlich sogar der Tod. Robert schauderte. Schnell entschlossen ergriff er ein starkes Tau, zog es durch einen eisernen Ring der Schanzkleidung und ließ sich geräuschlos daran hinabgleiten in das Wasser Dann holte er, um seine Flucht gänzlich zu verbergen, das Tau schleunigst ein und schwamm in langen Zügen durch die blaue Flut. Er konnte es ja. Daheim in Pinneberg hatte er sich's eingeübt, und hier im fernen Westindien sollte es ihm das Leben retten. Kein Auge entdeckte ihn, keiner der Räuber ahnte, daß neben ihrem Boote eines der Opfer schändlichsten Verrates schwimmend in wenigen Minuten die kurze Strecke bis zum Lande durchmaß. Sie stießen ab, als der Knabe das Ufer erkletterte. Durchnäßt bis auf die Haut, allein in der pfadlosen Wildnis, zitternd vor Schwäche und Anstrengung, sah Robert die Genossen der Unglücksfahrt als Gefangene davonschleppen, während auf dem verlassenen Schiff die Piraten das Kommando ergriffen hatten und den Inhalt des Raumes als ihr Eigentum in Besitz nahmen.