Trinken ist lebensnotwendig. Wer, wie, wo, was und wann trinken durfte und konnte, unterlag in der Geschichte jedoch kontinuierlichen Aushandlungs- und Wandlungsprozessen. Die Bedeutungen der Genussmittel – seien es Bier oder Wein, Kaffee oder Tee – changierten zwischen Alltagsgetränken, medizinischen Heil- oder Suchtmitteln und prestigeträchtigen Luxusgütern. Ihr Konsum konnte als sozial erwünscht oder als gefährlich gelten. Die Beiträge dieses Bandes vereinen Untersuchungen von Trinkpraktiken und der zeitgebundenen Debatten darüber; auf diese Weise geben sie Aufschluss über soziale, politische, kulturelle und wirtschaftliche Ordnungsvorstellungen von der Frühen Neuzeit bis heute. Sie zeigen zudem, dass über Trinkpraktiken epochenübergreifend Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Distinktion, nach race, class, gender und anderen Differenzkategorien verhandelt wurden.