Es gibt eine Ausprägung des Autismus, die zwar häufig auftritt, jedoch mit keiner, wie in Filmen immer wieder dargestellten, skurrilen Genialität einhergeht. Auf dieser, wenig öffentlich bekannten und regelrecht totgeschwiegenen Seite des Autismus gibt es Kinder, denen man auf den ersten Blick keine Behinderung ansieht, die sich aber verhalten, als seien sie völlig unerzogen; und Eltern, die mit allen gängigen Erziehungsmethoden scheitern, um anschließend als komplett erziehungsunfähig beschimpft zu werden.
Die Autorin, selbst Mutter eines erwachsenen autistischen Sohnes, schildert, welche Herausforderung es für sie und ihre Familie über Jahre hinweg war, mit dem kaum steuerbaren Verhalten ihres Kindes zurechtzukommen, es zu verstehen, seine Rechte durchzusetzen und sein Verhalten anderen Menschen begreiflich zu machen. Gleichzeitig möchte sie beispielhaft darlegen, unter welchen Bedingungen es möglich ist, dass sich ein autistisches Kind mit großen Kommunikationsschwierigkeiten, geistigen Einschränkungen und hohem Hilfe- und Betreuungsbedarf im Laufe der Jahre zu einem glücklichen, autistisch behinderten Erwachsenen entwickeln kann, der in einer sozialverträglichen (und dennoch autistischen) Art und Weise am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann und Spaß daran hat.