Der berühmte Maler Albrecht Dürer - seine Schriften verraten mehr, als bisher erzählt, vor allem von den Schattenseiten seines Lebens. Als Handwerkersohn kämpfte er um soziale Anerkennung und ein finanzielles Auskommen. Er schrieb seine Träume und Ängste auf, formulierte seine Glaubenszweifel. Seine Bewunderer und Kritiker haben ihn über Jahrhunderte hinweg zu einem Genie und Idol stilisiert. Alter und Tod? Die bekannte Zeichnung seiner alten Mutter wird als ein ›verstörender Verismus‹ empfunden, als eine Realität, die Angst macht. Dürer hatte seine Mutter als eine pflegebedürftige Kranke in sein Haus aufgenommen. Wie schwer es zu tragen ist, wenn eine Mutter ein Pflegefall wird, führt die Autorin, Dr. Silke Jendrowiak, auf eigene Erfahrungen gestützt, vor Augen. In Form einer 'Autofiktion', als Erzählung von einem Pflegefall in unserer Zeit. Beide Teile, Biographie und Autofiktion, verbindet auch, dass sie von starken Frauen zeugen. Dazu gehört Agnes Dürer. Sie war des Künstlers Stütze, seine Mitarbeiterin, die Pflegerin seiner Mutter und ihres Mannes, Albrecht Dürer, der viele Jahre vor seinem Tod schwer krank war. Agnes war seine Erbin, seine Nachlassverwalterin. Ihr haben wir zu danken, dass so vieles von Dürers Schaffen erhalten blieb. Hier wird sie rehabilitiert.