Das Leben von Jetsün Milarepa.
Die bewegende Lebensgeschichte von Tibet’s berühmtestem Yogi und tantrischen Meister aus dem 11. Jahrhundert. Er war Praktikant des „inneren Feuers“ und Vorvater einer großen buddhistischen Übertragungslinie Tibets (Kagyü) und ist bekannt für seine „hunderttausend“ spontanen Erleuchtungsgesänge, die Macht seiner Hingabe, sein allumfassendes Mitgefühl und die Tiefe seiner Verwirklichung. Dies ist die erste deutsche Übersetzung direkt aus dem Tibetischen.
„Die Lehren der geflüsterten Übertragungs-Linie sind der warme Atem der Dakini“
Milarepa
Kaum eine Lebensgeschichte eines großen Meisters und Yogis ist inspirierender als jene von Jetsün Milarepa, der angesichts unvorstellbarer Schwierigkeiten am Ende doch zur Befreiung gelangte. Bodhiraja, einer seiner Hauptschüler, zeigt sich von Milarepas Qualitäten und unglaubliche Hingabebereitschaft in seiner Praxis so beeindruckt, dass er fest daran glaubt, dieser sei kein Mensch, sondern bereits von Geburt an ein Buddha oder höherer Bodhisattva. Darauf angesprochen, entgegnet Milarepa: „….. es gibt keine hinderliche Einstellung und keine schlimmere Art, den Dharma misszuverstehen. Eine solche eingeengte Sicht macht es Dir unmöglich zu akzeptieren, dass ein gewöhnlicher Mensch wie ich, nachdem er in seiner Jugend schlimme Verbrechen beging, durch den Glauben an das Gesetz von Ursache und Wirkung das Interesse an den Belangen dieser Welt aufgeben und auf dem unbeirrten Weg unabgelenkter Meditation Erleuchtung erlangen kann.“
Milarepa macht damit deutlich, dass ein Jeder von uns in seinem jetzigen Leben Erleuchtung erlangen kann, ganz gleich wie tief er in den Kreislauf der Existenzen verstrickt ist, weil die Unterweisungen und Praktiken des Vajrayana ein unvorstellbares Kräftepotential besitzen. Voraussetzung ist nur ein angemessenes Bemühen, die richtige Einstellung und Motivation.
In dem von Milarepa hinterlassenen Vermächtnisbrief heißt es: „Die früheren Buddhas prophezeihten, dass ein jedes Wesen, das Hingabe verspürt, wenn es nur einmal meinen Namen hört, für die nächsten sieben Lebenszeiten nicht in niederen Bereichen wiedergeboren wird und sich überdies an die Lebenszeiten wir erinnern können.“