Egal ob Männer oder Frauen, Selma Mahlknechts Helden sind sogenannte Anti-Helden, Outlaws der Gesellschaft. Da ist einmal der verhinderte Schauspieler, der als Radiomoderator arbeitet und, von Skrupeln geplagt, seinen Job hinschmeißt. Da ist der Handelsvertreter, der eigentlich nichts mehr vom Leben erwartet, nur in seiner Arbeit aufblüht und eines Tages doch wieder so etwas wie Zuversicht schöpft. Oder die ältere Frau, die mit dem Zug fährt und ihr Leben überdenkt. Und dann ist da noch dieses junge Mädchen mit der Lebensweisheit einer Greisin. Allen gemeinsam ist die Konzentration auf das eigene Ich und die Suche nach einem klitzekleinen Stück Glück.
Selma Mahlknechts Erzählungen zeichnen allesamt Vexierbilder zerrissener Seelen, die sich dem Leser in ihren Monologen öffnen.