Zugehörigkeit oder Gruppenzwang? Gegenseitiges Vertrauen oder Kontrolle? Spirituelle Entwicklung oder Schwarz-Weiß-Denken? Stärkung der Familie oder Zerreißprobe? Es gibt Kinder und Jugendliche, die in eine weltanschauliche »Filterblase« hineingeboren wurden. Was bedeutet es für junge Menschen, wenn sie in Systemen aufwachsen, die in starkem Kontrast zu Werten und Normen der Gesellschaft stehen? Das Leben in Paralleluniversen kann neben einem Zugewinn an Sicherheit auch Beziehungs- und Autonomieverlust bedeuten. Gerade die Coronapandemie hat diese Problematik deutlich vor Augen geführt. Da gab es überzeugte Verschwörungsgläubige, die ihre Kinder monatelang nicht mehr zur Schule schickten oder die sich von dem gesamten bisherigen Umfeld abwandten und sich einer Randgruppierung oder einem Guru anschlossen. Kommen Kinder und Heranwachsende aus derartigen Überzeugungssystemen mit ganz anderen Werten und Normen in Berührung, kann dies für alle Beteiligten zu einer Herausforderung werden. Sarah Pohl und Mirijam Wiedemann sensibilisieren für die besondere Situation dieser Kinder und Jugendlichen und unterstützen Eltern sowie Pädagog:innen, Berater:innen und Therapeut:innen mit Handlungsempfehlungen für die Praxis.