Das Münster in der Eifel im 17. Jahrhundert: Der berüchtigte
kurkölnische Hexenkommissar Buirmann, soll den
Laienschöffengerichten in Rheinbach und umliegenden
Gebieten mit seinem Spezialwissen über Hexen bei der
Durchführung der Gerichtsbarkeit zur Seite stehen. Sein
Arm reicht weit über das Land. Niemand scheint seine
Macht und Unberechenbarkeit stoppen zu können.
Als Herman Löher, Schöffe und Amtmann, versucht
die Vorgehensweisen zu unterbinden, gerät er selbst in die
Fänge des Juristen.
In Münstereifel greift ein blutrünstiges Wolfsrudel die
Bevölkerung an. Bis hoch zum Michelsberg erstreckt sich
die Spur der grauen Monster.
Auch hier erscheint Buirmann, um sich der Sache anzunehmen.
Wie es scheint, ist der Hexenkommissar überall
gegenwärtig.
Was aber verbindet diesen mächtigen Mann mit der unscheinbaren Martha.
Woher kommt die blinde Wut auf eine alte Kräuterfrau?
Auszug Prolog:
Panisch eilte Martha durch das Unterholz. Die Dornen der wilden Brombeeren zerrten an ihrem Unterrock und forderten ihren Tribut – ihre Beine waren von tiefen Schnittwunden übersät. Sie nahm den Schmerz wahr, konzentrierte sich aber nur auf ihr Vorankommen. Die lockeren, kleinen Steine, mit denen der Boden bedeckt war, erschwerten ihr das Gehen, und sie wusste, dass ihre Verfolger nicht von ihr ablassen würden. Mit einer Hand zog sie ihren Rock höher, um mehr Beinfreiheit zu haben. Wenn sie jetzt nicht stürzte, konnte sie ihnen entkommen. Mit der anderen Hand hielt sie ihren stark gewölbten Bauch fest, um das Ungeborene instinktiv zu schützen.
Lautes Geheul hallte wie ein gewaltiges Echo durch den dichten Wald. Offenbar hatten die Verfolger doch ein wenig aufgeholt. Diese grauen, blutrünstigen Wesen holten sich von Zeit zu Zeit ihre Opfer.
Martha spürte, wie das Blut aus den aufgerissenen Wunden an ihren Beinen herunterlief und ihre Kräfte nachließen, doch sie achtete nicht darauf, denn ihre Furcht war viel zu groß.