Mariannes Körper arbeitet der Vergänglichkeit schneller entgegen, bestimmter als üblich, die Lebenszeit ist radikaler, vorhersehbarer begrenzt. Dennoch und eben deshalb hat sie Liebschaften, geht auf Feste, lernt Beppe kennen, der hartnäckig und unbeholfen um sie wirbt und ihre Liebe gewinnt, weil er so gut zuhört, er, der Übergewichtige, der ihren fremdgewordenen Körper besser kennt als der ferne Freund und eigentliche Gefährte Mariannes, Paul in Rom. Doch alle können nur zusehen, wie folgerichtig Gefühle, Gedanken und schließlich die Existenz zur Disposition stehen. Mariannes Körper stört jede Nähe, jede Lust, jeden Frieden, "es ist, als verlangte mein Körper Antworten, ohne vorher Fragen zu stellen".
Die Zumutung, Sabine Grubers zweiter Roman, verweist auf ein Ensemble von Antworten, die das Universum einer existentiellen Bedrohung ausmachen, in welchem sich die großen und kleinen Dinge neu formieren.
Ein schönes, poetisches und auch humorvolles Buch über die tiefe, gebrochene Liebe zum Leben.