Wenn der letzte Schnee oben am Steinbruchberg unter der kräftigen Märzsonne verdampft und die ersten Sprießlinge auf den noch harten Ackerschollen in derart lebendigem Grün schießen, dass man sie nach einem halben Jahr Kälte, Nässe und Dunkelheit für künstliche Requisiten halten möchte, wenn die von den Aussiedlerhöfen herabkommenden Spaziergänger Schal und Mütze zu Hause gelassen haben und sich das Abendlicht kaleidoskopisch über die leeren Hopfengärten, die roten Dächer der neuen Siedlung und den zerdrückten, ausgebleichten Rasen in unserem Garten legt, dann weiß ich, dass ich es wieder einmal überstanden habe …
Eine starke, lebenshungrige Frau, eine Literaturdozentin in den besten Jahren und eine Heilige – drei Menschen, drei Schicksale, ein Jahrhundert und tausend Geschichten. In Rüdiger Woogs neuem Roman zeichnet der Autor die aufregenden, witzigen, traurigen und magischen Lebenslinien dreier Menschen nach und erzählt zugleich – fast nebenbei – die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts.
Woogs Sprache fesselt von der ersten Zeile an
(Donaukurier)