Recht hält selten, was es verspricht. Es hängt von Menschen ab, und die können irren. Wie sehr und wie oft, erfuhr Rolf Lamprecht als SPIEGEL-Beobachter bei den obersten Gerichtshöfen. Er erzählt von Will kür, von Unrecht – und von beherzten Klägern, die sich, von ihrem Rechtsempfinden getrieben, bis in die höchsten Instanzen kämpfen.
Über Rolf Lamprecht
Rolf Lamprecht, geboren 1930, schrieb seine Doktorarbeit über das Bundesverfassungsgericht und war von 1968 bis 1998 „Spiegel“-Korrespondent bei den obersten Gerichtshöfen. Er gehörte zu den Mitbegründern der Justizpressekonferenz, deren Vorsitzender er viele Jahre lang war. Rolf Lamprecht veröffentlichte zahlreiche Bücher zu rechtspolitischen Themen, zuletzt „Die Lebenslüge der Juristen. Warum Recht nicht gerecht ist“ (DVA, 2008).
Der Leser erhält anhand maßgeblicher Gerichtsentscheidungen einen kurzweiligen Einblick in die Rechtswirklichkeit, wobei sich der Autor bemüht, die Fälle von verschiedenen Seiten zu betrachten.
Etwas enervierend wirkt die permanent akzentuierte Bewunderung des Schreibers für das Bundesverfassungsgericht.
Insgesamt gelungen, wiewohl auch für einem vom Thema dieses Buches persönlich Betroffenen die kleinen juristischen Ungenauigkeiten - wenn etwa in Kapitel 15 der rechtfertigende Notstand (34 StGB) mit dem entschuldigenden Notstand (35 StGB) verwechselt wird - oder auch die starke Betonung der Weisungsgebundenheit der Staatsanwälte, welcher in der Praxis nahezu keinerlei Bedeutung zukommt, ein Fingerzeig dafür sind, dass es sich bei dem Autor eben nicht um einen Juristen handelt.
Angesichts des Anliegens des Buches dürfte dies aber nicht von Nachteil sein :-)
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1 Kommentar zu „Die Lebenslüge der Juristen“
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