Den Untergang des Römischen Reiches zu erklären, ist eine der größten Herausforderungen der Geschichtswissenschaft. Das Problem beginnt schon damit, dass keineswegs das ganze Römische Reich unterging, sondern nur dessen westliche Hälfte. Diese wichtige Tatsache wird oft nur beiläufig beachtet und analysiert. Genau hier liegt aber der wichtigste Schlüssel zur Lösung des Rätsels. Dem oströmischen Reich gelang es, die Invasion der Germanen abzuwehren, denen das Westreich erlag.
Warum reagierten Ost- und Westrom auf die gleiche Völkerwanderung in sehr unterschiedlicher Art und Weise? Diese Frage, die noch immer einer systematischen Untersuchung harrt, bildet den Dreh- und Angelpunkt der Studie. Gelingt es, dieses Problem zu lösen, dann ist zugleich besser zu verstehen, warum aus der Auflösung des weströmischen Reiches eine neue Kultur, das Mittelalter, hervorging.
Interessierten Laien wird eine kompakte Darstellung der Spätantike zwischen 376 und 410 geboten. Die Analyse enthält Elemente, die in der einschlägigen Sekundärliteratur nicht oder nur ansatzweise vorzufinden sind.