Ein Arzt im nächtlichen Bereitschaftsdienst, auf der Fahrt durch die Großstadt. Wegen eines Schnupfens gerufen, aber auch an das Bett des unheilbar Kranken. So trifft er auf unterschiedliche menschliche Hilfsbedürftigkeit, auf die er angemessen zu reagieren hat. Für die einen erhaben und unpersönlich im Weiß des Kittels, ist er für andere der einzige Gesprächspartner – aber auch bequem zu bestellender Krankenscheinlieferant oder willkommener Blitzableiter ihres Ärgers ... Wie weit kann, wie weit darf er in der zufälligen Begegnung die Lebenskonstellationen derjenigen, die sich ihm anvertrauen, durchschauen? Was bleibt in der Routine der Berufsjahre von den Idealen, unter denen er einstmals angetreten ist? Wer hilft ihm, wenn er ganz allein entscheiden muss?
Der Autor, in seiner ärztlichen Berufspraxis nicht selten mit ethischen Grundproblemen konfrontiert, stellt in seinen Geschichten Fragen nach dem, was ein Leben zu tragen imstande ist, wenn es an existenzielle Grenzen stößt, wenn die bisherigen Antworten nicht mehr ausreichen.