Franziska Berninger, die Tochter des wohlhabenden Bauern Ludwig Berninger, stand am Rand der Alm und blickte sehnsüchtig ins Tal hinunter, wo sie auf ein Zeichen von Bernd Niedermayer, dem neuen Förster, wartete. Ihr Herz pochte aufgeregt in der Brust, während sie die stillen Momente vor dem ersten Hahnenschrei in sich aufnahm.
Bernd war erst vor einigen Monaten ins Dorf gekommen, und von Anfang an hatten Franziska seine wachen Augen und seine freundliche, aber zurückhaltende Art fasziniert. Doch ihr Vater Ludwig, ein sturer und traditionsbewusster Mann, hatte von Beginn an seine Abneigung gegen den Förster deutlich gemacht. "Ein Städter," hatte er ihn genannt, "der hat hier nichts verloren."