In Entwicklungsprojekten begegnen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und Sozialisierung. Die diversen Perspektiven, die dabei aufeinandertreffen, entwickeln ihre eigene Dynamik, verändern sich gegenseitig und setzen sich in einer neuen Umgebung fort. Robert Graner spürt wesentlichen wiederkehrenden Motiven in Entwicklungspolitik, Tourismusforschung, Ethnologie und Interkultureller Kommunikation an den Orten ihrer alltäglichen Praxis ebenso wie in der akademischen Literatur nach und stellt Querverbindungen her, mit deren Hilfe er aufzeigt, dass verschiedene Perspektiven nicht als Hindernis, sondern als Quelle von Kreativität und Fortschritt akzeptiert und genutzt werden können.
In der Auseinandersetzung mit den praktischen Projektanforderungen und den Hoffnungen der Projektbeteiligten fragt Robert Graner nach den Zielen, Methoden und Akteuren der modernen Entwicklungszusammenarbeit. Ausgehend von einer Einführung in den Forschungsstand und die prägenden Diskurse der Entwicklungsstudien, zeigt er am Beispiel eines typischen privaten Entwicklungsprojekts im ecuadorianischen Amazonasgebiet die häufig wechselnden praktischen Anforderungen auf. Der theoretische Überblick, den Graner dazu bereitstellt, liefert allen Interessierten einen guten Einstieg in das Thema der touristischen Entwicklung und stellt gleichzeitig in der Entwicklungszusammenarbeit Tätigen umsetzbare Ansätze zum Umgang mit in der Praxis auftretenden Widersprüchen bereit.