Das wächserne Antlitz drückte furchtbaren Todesschmerz aus, grauenvolles Entsetzen. Der breitgezerrte Mund stand halb offen, als wäre soeben erst ein qualvoller Schrei der Sterbensangst über die Lippen gedrungen. Beide Hände waren in dem Brustteil der Flanelljacke verkrampft. Um die linke Faust hatte sich in dem weißen Stoff ein großer Blutfleck verbreitet, und die Finger dieser Faust waren mit Blut besudelt. Das machte den Eindruck, als wäre der verströmende Lebenssaft hier aus einer Wunde aufgesprudelt und als hätte der Sterbende diesen Quell mit der Faust zu schließen versucht. In diesem Augenblick entdeckte Schulze einen Gegenstand unter der Kniekehle des rechten Beines. »Soll ich das hervorziehen?« fragte er. »Nur zu!« forderte der Kommissar auf und bückte sich neugierig, beide Hände auf die Knie gestemmt. Der Gegenstand war eine zierliche Puderquaste, an deren Zotteln Reste eines gelblichen Puders, vermischt mit etwas künstlichem Wangenrot, zu erkennen waren. Die Quaste duftete nach einem herb riechenden Parfüm. »Aha – und hier liegt eine Haarspange«, sagte der Kommissar plötzlich wie erfreut. Aufmerksam betrachteten die beiden Beamten die unscheinbaren Dinge ... unwichtige Gegenstände ... und doch war durch sie auf die erste Spur zur Aufhellung eines Verbrechens hingewiesen. »Hier – hier, Herr Kommissar!« rief Schulze. Er deutete auf die rechte Faust des Toten. Der Kommissar kniete eilig nieder und starrte auf den von Schulze gewiesenen Fleck. Dann erhoben sich beide Männer. Der Kommissar stellte in hämischem Tone fest: »Ausgerissene Frauenhaare – wahrscheinlich im Kampf ausgerissen – ein Weib also. Ich denke, das alles genügt vorläufig ...