Drama am Südpol | Robert Falcon Scotts Tagebücher der letzten Fahrt | Neuerscheinung 2019, neu editiert, in aktualisierter Rechtschreibung, voll verlinkt und mit eBook-Inhaltsverzeichnis | Es ist das vielleicht dramatischste Tagebuch der Menschheitsgeschichte, das uns Robert Scott (1868–1912) hinterlassen hat. Gefunden wurde es, im November 1912, acht Monate nach seinem Tod, festgefroren auf seiner Brust – neben einem ans Herz gedrückten Foto seiner Frau und seines Sohnes. Es war das tragische Ende des Wettstreits darum, als erster Mensch den Südpol zu erreichen. Den unglaublich mühevollen Weg zum Pol schafften er und vier seiner Männer. Doch sie waren schon bei der Ankunft besiegt, denn ein anderer, der Norweger Roald Amundsen, war ihnen zuvor gekommen. Der Rückweg nach dieser unglaublichen Frustration war am Ende mörderisch. Mit seinen Gefährten kämpfte sich Scott vorwärts, der rettenden Kante der Eiswüste entgegen. Sie erkannten, dass sie sterben würden. Ein Suchtrupp fand sie acht Monate später, nur 18 Kilometer vom rettenden Zwischendepot entfernt. So fand man auch das Tagebuch, ein Dokument des dramatischen Untergangs. Der letzte Eintrag: »Freitag, 29. März: Seit dem 21. hat es unaufhörlich aus Südwest gestürmt. Jeden Tag waren wir bereit, nach unserem nur noch 20 Kilometer entfernten Depot zu marschieren, aber draußen vor der Zelttür ist die ganze Landschaft ein wirbelndes Schneegestöber. Wir können jetzt nicht mehr auf Besserung hoffen. Aber wir werden bis zum Ende aushalten; der Tod kann nicht mehr fern sein. Es ist ein Jammer, aber ich glaube nicht, dass ich noch weiter schreiben kann. R. Scott. Um Gottes willen – sorgt für unsere Hinterbliebenen!« Auf die erste Seite des Tagebuchs hatte er vermerkt: »Schickt dieses Tagebuch meiner Frau!« Dann strich er das Wort ›Frau‹ durch, und schrieb darüber: ›Witwe‹.