Natascha hatte ihr erklärt, dass die Farbe Rot und das Wort schön im Russischen den gleichen Wortstamm haben. Rot ist schön.«
1985. Silke ist 15, als die Mutter die Familie mitsamt dem jüngeren Bruder verlässt, erst Brandenburg, später Deutschland den Rücken kehrt. Silke bleibt beim Vater zurück – ohnmächtig, die entstandene Lücke zu schließen. Fortan ist sie auf der Suche: Nach sich selbst, nach einer, ihrer Familie, nach Stabilität, deren Fehlen auch durch den Zusammenbruch der DDR omnipräsent wird. Und liebt dabei so radikal, wie sich das Land um sie herum verändert.
Jetzt, zehn Jahre später, findet Silke den Mut, ihre Suche zu beenden. Die Bahn bringt sie zur Mutter nach Holland – weg von allem Vergangenen – und ebnet so Kilometer für Kilometer den Weg in Silkes Zukunft.