Diese Ausgabe von "Alpentragödie" wurde mit einem funktionalen Layout erstellt und sorgfältig formatiert.
Aus dem Buch:
"Gräfin Oberndorff mit Kammerfrau aus Schloß Franken – stand mit großen, vornehmen Schriftzügen auf dem Anmeldeschein, den der Kellner dem Wirt vom "Steinbock" in Chur mit der Bemerkung übergab: es sei etwas sehr Feines! Die Gräfin hatte telegraphisch Zimmer bestellt und sofort nach ihrer Ankunft für den nächsten Morgen, Schlag sechs, Extrapost und Gepäckwagen befohlen: über den Albula ins Engadin und auf den Maloja. Sie schien eine ebenso verwöhnte wie vornehme Dame zu sein; denn sie hatte für die kaum nach Stunden zählende Dauer ihres Aufenthalts einen Salon in der ersten Etage gewünscht und führte ein Gepäck mit sich, daran die vier kräftigen Vintschgauer Gäule schwer zu ziehen haben würden. Die Gräfin Oberndorff war einer der ersten Gäste für das Engadin. Auf beiden Übergängen nach dem berühmten Hochtal, dem Albula sowohl wie dem Julier, lag noch eine Menge Schnee. Zwar war erst kürzlich Bahn gemacht worden, doch hatte die Fahrt bei der frühen Jahreszeit immerhin ihre Bedenken, besonders über den wegen seiner Lawinenstürze berüchtigten Albulapaß. Der Wirt des alten renommierten Hotels "Zum Steinbock" hielt es daher für seine Pflicht, die Frau Gräfin, für welche die Fürstenzimmer reserviert worden waren, persönlich zu warnen..."
Richard Voß (1851-1918) war ein deutscher Schriftsteller. Dieser Roman wurde verfilmt.