Die Autobiographie schildert ein wirklich wechselvolles Leben: Richard Ellerkmann hat als Diplomat in den Krisengebieten der Welt die Interessen Deutschlands vertreten, in den 60er Jahren als Kulturreferent in Teheran noch den Schah kennengelernt, dann in Warschau im Auftrag Willy Brandts die deutsch-polnische Aussöhnung vorangetrieben. In Uganda erlebte er als Botschafter 1976 die gewaltsame Befreiung von 147 Geiseln durch ein israelisches Kommando mit und wurde mit den Vorwürfen Idi Amins konfrontiert, die Bundesrepublik hätte den Israelis geholfen. 1987 wurde er als Botschafter nach Bagdad versetzt und war während der zwei Golfkriege Deutschlands Repräsentant im Irak. Als Saddam Hussein 1990 Hunderte von Europäern, davon über 400 Deutsche, als Geiseln nahm, hatte Ellerkmann einen wichtigen Anteil daran, dass die Geiseln letztlich ausfliegen konnten. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand blieb Ellerkmann politisch aktiv: In Bosnien-Herzegowina half er als erster stellvertretender Leiter der OSZE-Mission und Stellvertreter des Hohen Repräsentanten in Mostar, von 2002 bis 2004 war er in Palästina als Berater des Außenministers tätig. Ellerkmann belegt seine abwechslungsreiche Arbeit mit vielen Dokumenten und Bildern, die das Buch zu einer wichtigen Quelle für alle an der Zeitgeschichte Interessierten machen.