Ein Drama. Als Hörspiel. Über ein Leben. In Deutschland. Wobei - in Leben wie Hörspiel - die Akteure eben dieses Dramas, das man eines Menschen Leben nennt, allenfalls wortlose Statisten sind, paradigmatisch, prototypisch zwar für ihre Zeit, aber eben doch nur stumme Zeugen dessen, was andere - kaleidoskopartig - für sie, als ihr Leben, inszenieren.
Über dieses Leben berichtet der Erzähler. Gleichsam als Augur, als Haruspex, der ebenso um die menschliche Vergänglichkeit wie um der Menschen Zukunft weiß. Jedenfalls zu wissen vorgibt: „Wohlbekannt ist der alte Spruch Catos, er wundere sich, dass ein Haruspex nicht lache, wenn er einen anderen Haruspex sehe.“ Denn die Eingeweihten und ihre Auguren wissen sehr wohl, dass es Mumpitz ist, was sie, aus eigenen Herrschafts-Interessen, den Menschen als vermeintliche Wahrheit verkaufen.
Heute heißen die Eingeweihten, heißen die Herrschenden und deren Meinungsmacher nicht mehr Haruspex. Gleichwohl inszenieren sie der Welten Lauf. Und der Menschen Leben. Stumm sollen die werden, geduldig, leidensfähig, willenlos.
Deshalb möge das Hörspiel eine Ermutigung sein, auf dass - in Verbindung plautusscher Asinaria und feuerbachscher Anthropologie - in Zukunft gelten möge: Non lupus homo homini sed deus sit.