Der religiöse Fundamentalismus und Fanatismus mit seinem Übermaß an Grauen, Absurdität und Destruktion ist auch und bewusst nach Europa zurückgekehrt.
Was sind die Ursachen dieses "hässlichen Phänomens", wie kann ihm begegnet werden?
Nach einem Blick auf die historischen Wurzeln und Definitionsversuchen fragt René Buchholz, welche Rolle der Einzelne als Träger des modernen religiösen Bewusstseins hierbei spielt. Daran anschließend beleuchtet er zwei Formen "infantiler Religion": den "lächelnden" Fundamentalismus kulturindustrieller Event-Religiosität wie andererseits den "grimmigen" als Lust an der Unterwerfung.
Ein eigenes Kapitel widmet sich der Frage, ob nicht auch der moderne Begriff des Glaubens mit seiner "Entscheidungsemphase" eine Affinität zum Fundamentalismus hat. Abschließend stellt er eine mögliche Alternative zu einem von religiöser Autorität diktierten Verhalten vor: eine "Religion für Erwachsene", die vor allem auch den Zweifel zulässt.