Clownschule

Erzählung

Renate Krüger

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Beschreibung zu „Clownschule“

Die titelgebende Figurensammlung taucht zum ersten Mal in dieser Erzählung auf, als ein Lkw mit Antiquitäten ankommt und sich Schwester Helga Schneider bei einem der italienischen Fahrer danach erkundigt, was er denn geladen habe:
„Was bringen Sie denn eigentlich? Was haben Sie in Ihren großen Autos?“
„O Signora, wunderschöne Sachen, alte Schränke, alte Bilder, alte Stühle, neue Arbeit, neue Sorgen ... Und haben wir auch ganze Clownschule in Auto.“
„Was haben Sie?“, rief Helga Schneider und sprang auf.
„Wunderschöne Clownschule, Signora! Große Figuren, kleine Figuren, Jacken karierte, große Schuhe, kleine Hütchen ...“
„Zeigen Sie! Das muss ich sehen!“
„Warum so agitato? Was hat Signora zu tun mit Clownschule?“
„Viel! Alles! Ich war früher beim Zirkus. Ich kenne das alles. Wo ist die Clownschule?“

Eben diese Clownschule gibt nicht zuletzt dem Leser einen Blick auf die geheimnisvolle Vergangenheit von Helga Schneider frei. Aber Geduld. Zunächst unternimmt sie eine Reise nach Mecklenburg, nachdem ihr während eines Friseurbesuchs eine Anzeige aufgefallen war:
Sie nahm die erste beste Illustrierte zur Hand, obgleich sie sich vor diesen zerlesenen und abgegriffenen Papierbündeln immer ein wenig ekelte, und blieb sogleich an einer fett gedruckten und bunt bebilderten Werbung hängen: KlevenowWellness, Kirch-Wodendorf. Ungläubig starrte sie auf das Bild. Es zeigte ein stattliches Schloss in einem Park, das zu einem Kuraufenthalt einlud, Schwerpunkt Ayurveda.
Dort wollte sie hin. Offenbar kannte sie die Anlage von früher. Und offenbar trifft sie dort auch auf Menschen, von denen sie sich sicher ist, dass sie sie kennt. Aber auch andere Menschen suchen dort nach den Spuren ihrer Vergangenheit oder den Spuren der Vergangenheit ihrer Familie wie Ursula von Klevenow. Etwas später versucht sie, mit Helga Schneider in Kontakt zu kommen.
Der Leser erfährt zudem von verwickelten Ereignissen aus einer anderen Zeit, als bestimmte Dinge auf verschwiegene Weise geregelt werden sollten. Aus dem alten Schloss war das Objekt 5 als Rehabilitationsstätte für verdienstvolle, aber mit Sicherheitsrisiken behaftete Staats- und Parteifunktionäre eingerichtet worden. Für solche, deren Verstöße gegen die Einheit und Reinheit der Partei zwar mit Krankheit erklärt werden konnten, die aber doch Isolierung erforderlich machten. Um sie kümmerten sich die Sicherheitsorgane. Einer der Leute von der Sicherheit ist ein gewisser Budjonny. Aber was hat das alles mit Helga Schneider zu tun?

Über Renate Krüger

Geboren 1934 in Spremberg/Niederlausitz. Seit 1939 in Schwerin ansässig.
Studium der Kunstgeschichte und klassischen Archäologie in Rostock.
Tätigkeit am Staatlichen Museum Schwerin. 1965 Verlust des Arbeitsplatzes aus politischen Gründen, seither freiberuflich als Publizistin und Schriftstellerin tätig:
Sachbücher (Die Kunst der Synagoge 1966, Das Zeitalter der Empfindsamkeit 1972, Biedermeier 1979, Spurensuche in Mecklenburg 1999, Aufbruch aus Mecklenburg. Die Welt der Gertrud von le Fort, 2000),
Belletristik (Licht auf dunklem Grund, Rembrandt-Roman, 1967, Der Tanz von Avignon, Holbein-Roman 1969, Saat und Ernte des Joseph Fabisiak, 1969, Nürnberger Tand 1974, Malt, Hände, malt, Cranach-Roman 1975, Jenseits von Ninive, 1975, Aus Morgen und Abend der Tag, Runge-Roman, 1977, Wolfgang Amadés Erben, 1979, Türme am Horizont, Notke-Roman 1982, Die stumme Braut, 2001, Paradiesgärtlein, 2008),
Jugendbücher (Geisterstunde in Sanssouci, Menzel-Erzählung 1980, Das Männleinlaufen, Alt-Nürnberger Geschichte 1983, Des Königs Musikant, Erzählung über Carl Philipp Emanuel Bach 1985).
Nach 1989 Mitarbeit am Aufbau der parlamentarischen Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern, Archivarbeiten.


Verlag:

EDITION digital

Veröffentlicht:

2015

Druckseiten:

ca. 137

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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