Eßstörungen, die auffälligerweise hauptsächlich bei Frauen auftreten, haben in verschiedenen Ausprägungen – Magersucht, Eßsucht oder Bulimie, Fettsucht – in unserer Gesellschaft beängstigende Ausmaße angenommen.
Am fiktiven Beispiel der eßsüchtigen Anna K. schildert die Psychologin Renate Göckel begleitend eine zweijährige psychotherapeutische Behandlung, in deren Verlauf sich auf erschütternde Weise tiefe Probleme und Spannungen der Klientin offenbaren. Das zwanghafte Essen, so stellt sich heraus, hat eine lebenswichtige Signalfunktion insofern, als es als Ventil für zerstörerische psychische Energien wie Ängste, verdrängte Gefühle, Kindheitstraumata dient. Im Laufe der Therapie gelingt es Anna K., die Mechanismen ihrer Eßstörung zu durchschauen, die Ursachen ihrer spezifischen Reaktions- und Verhaltensmuster zu erkennen und sich Schritt für Schritt zu einer selbstbewußteren und selbständigeren Persönlichkeit zu entfalten.