Der Roman Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull von Thomas Mann endet mit der Zeit des Protagonisten alias Marquis de Venosta in Lissabon. Dieser Schluss wirkt für manchen Leser etwas abrupt. Der Autor dachte zwar daran, das Werk mit einem weiteren Band fortzusetzen, konnte diesen Plan jedoch nicht verwirklichen.
Die Erzählung versucht als Verflechtung zwischen Historie und Fiktion, den Lebensweg eines Friedrich Kronberg als imaginäres Vorbild des Felix Krull nachzuzeichnen. Sie begleitet ihn auf den Stationen seiner Fluchten vor Polizei, Steuerfahndung und Nationalsozialismus. Seine persönlichen Aufzeichnungen und einige postume Interviews mit Zeitzeugen lassen den Leser aber auch seine Wandlung vom Hochstapler, Glücksspieler, Unternehmer und Börsenspeku-lanten zum Naturfreund miterleben. Das Zeitgeschehen mit Weltkrieg, Weimarer Republik und Wirtschaftskrise bildet den Rahmen für das Lebensbild des Friedrich Kronberg. Seine Fluchten enden in Amerika, wo er als Emigrant ein Leben in Freiheit findet, nach dem er lange gesucht hat.