Wahrheit scheint eine Beziehung zu sein, eine Beziehung der Übereinstimmung, eine Relation, obwohl das Wort "wahr" kein Beziehungswort ist, sondern als Prädikat oder attributiv gebraucht wird. Die Übereinstimmungsbeziehung der Wahrheit besteht ontologisch interpretiert zwischen zwei Gegebenheiten aus unterschiedlichen Bereichen. Wahrheit kann in bestimmter Hinsicht auf Sprache oder logische Form reduziert werden, in allgemeiner Hinsicht jedoch, kann schließlich überall, in jedem Bereich und zu jeder Zeit, nach Wahrheit gefragt werden. Der Autor verallgemeinert die von Tarski beschriebene Korrespondenzbeziehung, die zwischen Sprachbereichen besteht, ontologisch auf beliebige Seins- bzw. Erkenntnisbereiche. Ein allgemeines Kriterium der Wahrheit jedoch, ohne Bezug zum Inhalt der Erkenntnisse und ohne Bezug zum relevanten Bereich, kann es nicht geben; schließlich ist die Übereinstimmungsbeziehung der Wahrheit bereits bereichsabhängig. Das Buch ist ein Versuch für eine natürliche Philosophie der Wahrheit.
[...] Gobrecht geht den Weg von Tarski zurück zu Platon und seine Philosophie der Wahrheit hebt daher die Warheitskonzeption Tarskis von der logischen Ebene auf die ontologische Ebene zurück. Für Philosophen, die sich mit dem Thema Wahrheit befassen, kann Gobrechts neue Untersuchung zur Wahrheit interessant sein. [...] mehr auf www.literaturmarkt.info