Obwohl es Zeiten gibt, in denen uns Gewalt allgegenwärtig erscheint, hält Randall Collins den tatsächlichen Ausbruch von gewalttätigen Handlungen für eine Ausnahme. In seiner Analyse der Dynamik der Gewalt legt der renommierte amerikanische Soziologe den Fokus auf die situative Interaktion zwischen den Kontrahenten. Ob eine spannungsgeladene Situation zu gewalttätigen Handlungen führt, hängt seiner Untersuchung zufolge nicht in erster Linie von der sozialen Herkunft, der Ethnie oder dem kulturellen Hintergrund der Beteiligten ab, sondern häufig von der Situation, in der sie stattfindet.