Warum inszenieren wir kollektive Trauer? Wie lassen sich Trauerprozesse in einer adäquaten Weise sozial und gesellschaftlich verankern? Ralf T. Vogel befasst sich mit Trauerprozessen und den Erscheinungsweisen der kollektiven Trauer aus tiefenpsychologischer Perspektive. Das ganzheitliche Phänomen "Trauer" ist seit jeher eingebettet in soziale Gefüge, beginnend mit der Familie oder Peergroup bis hin zu Großgruppen, Institutionen und Nationen. Beobachtet man diese makrosozialen Trauerphänomene genauer, so werden z. B. anhand ihrer Struktur rasch Assoziationen zu grundlegenden psychoanalytischen (Trauer-)Konzepten deutlich, die für ein tiefergehendes Verständnis nutzbar zu machen sind.