Dieser Leitfaden deutschsprachiger Literatur bietet einen pointierten Überblick über die literarische Entwicklung seit 500 Jahren. Luthers Bibelübersetzung steht am Anfang eines vielgestaltigen Prozesses poetischer Welterkundung und Welterschließung, der als unabschließbare sprachkünstlerische Suchbewegung zu verstehen ist. Deren Eigensinn und Eigendynamik wird – wie die Eigenständigkeit und Widerständigkeit der literarischen Werke selbst – in einen historischen Wandel gestellt, der durch die Ausdifferenzierung gesellschaftlicher Wertsphären begründet ist und seit dem 17. Jahrhundert mit einem erheblichen Zuwachs an sprachkünstlerischer Autonomie einhergeht. Die Daten und Fakten der politischen und gesellschaftlichen Geschichte ebenso wie die Epochenmerkmale der traditionellen Literaturgeschichtsschreibung bieten dabei Anhaltspunkte für die hier vorliegende Darstellung. Diese orientiert sich in Form einer Verbindung von Überblicken und Einzelanalysen am künstlerischen Eigenwert der Literatur von der Reformation bis zur Gegenwart.
Dieses Buch wendet sich an jeden, der wissen will, was die Literatur zu geben vermag.