Das Stunden-Buch

Rainer Maria Rilke

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Beschreibung zu „Das Stunden-Buch“

Das Stunden-Buch ist der Titel eines Gedichtzyklus von Rainer Maria Rilke. Der Titel des Zyklus geht auf die seit dem Spätmittelalter gebräulichen Stundenbücher zurück und deutet bereits den religiöse Bezug an. Diese Gebets- und Andachtsbücher waren häufig mit Buchmalerei ausgeschmückt und verbanden so die religiöse Erbauung mit der Kunst. Sie enthielten Gebete für unterschiedliche Tageszeiten und sollten durch die regelmäßige Hinwendung zu Gott den Tag strukturieren. Das Werk steht unter dem Einfluss Friedrich Nietzsches und Gedanken der zeitgenössischen Lebensphilosophie und zeigt Rilkes Suche nach einem sinnstiftenden Urgrund des Lebens, den er pantheistisch Gott nannte. Er fand ihn "in allen diesen Dingen / denen ich gut und wie ein Bruder bin" und sprach ihn als "Nachbar Gott" an, den er "manchesmal / in langer Nacht mit hartem Klopfen störe" und von dem ihn nur "eine schmale Wand" trenne. Auf diese Situation reagiert Rilke mit einem unvollendeten Dialog zwischen Ich und Gott und hebt dabei jede (vorläufige) Bestimmung Gottes immer wieder auf, eine Bewegung die beide Seiten betrifft: Nicht nur dissoziiert sich das lyrische Ich, sondern auch der "Gesprächspartner", der in unterschiedlichen Formen beschworen wird und einmal als "der Dunkelste", dann wieder als "der Fürst im Land des Lichts" erscheint.

Rainer Maria Rilke (1875-1926) war ein Lyriker deutscher Sprache. Mit seiner in den Neuen Gedichten vollendeten, von der bildenden Kunst beeinflussten Dinglyrik gilt er als einer der bedeutendsten Dichter der literarischen Moderne.

Über Rainer Maria Rilke

Rilke wurde 1875 als Sohn eines Prager Beamten geboren. Nach einer erzwungenen Militärerziehung begann er 1896 in Prag ein Studium der Kunst- und Literaturgeschichte, wechselte dann an die Universitäten von München und Berlin. 1901 heiratete er in Worpswede die Bildhauerin Clara Westhoff, löste die Ehe aber bereits 1902 wieder auf. In den darauffolgenden Jahren bereiste er Italien, Skandinavien und Frankreich. In Paris schloss er Bekanntschaft mit Rodin und wurde dessen Privatsekretär. Bereits nach acht Monaten kam es aber zum Bruch. Es folgten unstete Jahre des Reisens mit Stationen in verschiedenen Städten Europas. Nach seinem Entschluss zu einem reinen Dichterdasein war Rilke zu jedem Verzicht bereit, wenn es dem Werk galt. Er opferte sein kurzes Leben ganz seiner Kunst. Im Ersten Weltkrieg war er zur österreichischen Armee eingezogen worden, wurde aber seiner kränklichen Konstitution wegen in das Wiener Kriegsarchiv versetzt. 1926 starb Rilke nach langer Krankheit in Val Mont bei Montreux. Rainer Maria Rilke gilt als der bedeutendste und einflussreichste deutsche Dichter der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts.


Verlag:

Musaicum Books

Veröffentlicht:

2017

Druckseiten:

ca. 53

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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